Predigt am 2. Februar 2014 von Andreas Hansen über 1.Mose 8, 1-12
1.Mose 8, 1-12 (Zürcher Bibel) Da dachte Gott an Noah und an alles Wild und alles Vieh, das bei ihm in der Arche war. Und Gott ließ einen Wind über die Erde wehen, und das Wasser sank. Die Quellen der Urflut und die Fenster des Himmels schlossen sich, und der Regen wurde vom Himmel zurückgehalten. Da verlief sich das Wasser immer mehr von der Erde, und das Wasser nahm ab nach hundert-fünfzig Tagen. Im siebten Monat, am siebzehnten Tag des Monats, setzte die Arche auf den Bergen von Ararat auf. Und das Wasser nahm weiter ab bis zum zehnten Monat. Im zehnten Monat, am ersten des Monats, wurden die Spitzen der Berge sichtbar. Und nach vierzig Tagen öffnete Noah das Fenster der Arche, das er gemacht hatte, und ließ einen Raben hinaus. Der flog hin und her, bis das Wasser auf der Erde weggetrocknet war. Dann ließ er eine Taube hinaus, um zu sehen, ob sich das Wasser vom Erdboden verlaufen hätte. Aber die Taube fand keinen Ort, wo ihre Füße ruhen konnten, so kehrte sie zu ihm in die Arche zurück, denn noch war Wasser überall auf der Erde. Da streckte er seine Hand aus, fasste sie und nahm sie zu sich in die Arche. Hierauf wartete er noch weitere sieben Tage, dann ließ er die Taube wieder aus der Arche. Und die Taube kam um die Abendzeit zu ihm zurück, und sieh da, sie hatte ein frisches Ölblatt in ihrem Schnabel. Da wusste Noah, dass sich das Wasser von der Erde verlaufen hatte. Hierauf wartete er noch weitere sieben Tage, dann ließ er die Taube hinaus, und sie kehrte nicht mehr zu ihm zurück.
Liebe Gemeinde,
„da dachte Gott an Noah und an alle Tiere“ Noah, die Arche und die Tiere gibt es in Lego und Playmobil, aus Holz und als Puzzle. Die Tiere gefallen den Kindern und viele kirchliche Kindergärten heißen nach dem Regenbogen. Aber eigentlich ist die große Flut doch keine nette Geschichte: Eine riesige Katastrophe. Unvorstellbare Verwüstung. Menschen und Tiere ertrinken. Das alles geht von Gott aus. Was Gott gut erschaffen hat, ist entstellt durch Bosheit, Gier, Neid und Gewalt. Gott bereut seine Schöpfung. Er will Schluss machen. Fast sieht das aus wie ein Kind, das, des Spieles überdrüssig, alles vom Tisch fegt. Aber nein, Gott spielt nicht! Gott sieht Noah und kann nicht einfach Schluss machen. Er fällt sich selbst in den Arm. Mitten in der Katastrophe ist doch alles auf die Rettung ausgerichtet. Liebe Gemeinde, da ist eine dunkle Seite Gottes, die uns zutiefst erschrecken muss. Gott lässt uns Kernkraftwerke mit unvorstellbaren Restrisiken bauen und dann geschieht es wie in Tschernobyl oder Fukushima. Gott lässt zu, dass wir die Natur verbrauchen oder dass wir Krieg und Not über Millionen von Menschen bringen. Die Opfer fragen: Warum kann Gott das zulassen? Hat Gott uns vergessen? Warum dürfen die Menschen einander solche Gewalt zufügen? Leid und Unrecht lassen uns nach Gott fragen – in vielem müssen wir die Frage an uns selbst richten: Wie können wir Menschen nur so böse und so verantwortungslos sein? Aber es gibt auch Unheil ohne eine menschliche Schuld: Krankheit, Unglück, Katastrophen. Die große Flut ist kein Kinderspiel, sondern sie erinnert an traumatische Erfahrungen von Leid und Ohnmacht. Vielleicht hatten die Schreiber der Bibel das Leid von Krieg und Flucht vor Augen, schrecklich wie heute in Syrien. Und dann kommt ein Wendepunkt im Unheil: „da dachte Gott an Noah und an alle Tiere“ Gott denkt an die Menschen. Sie liegen ihm am Herzen. Gott spielt nicht mit Menschen. Die Bibel berichtet: Menschen erschrecken und möchten vergehen, wenn Gott ihnen begegnet. Gott ist zu groß, zu heilig. Aber umgekehrt: Wenn Gott sich abwendet, dann ist das tödlich für uns. Dass Gott an uns denkt, ist lebenswichtig. Wir hängen an dieser Zuwendung Gottes wie ein Kranker am Sauerstoffgerät. „Verbirgst du dein Angesicht, so erschrecken sie, nimmst du weg ihren Odem, so vergehen sie und werden wieder zu Staub.“ (Psalm 104,29) Keinen Augenblick könnten wir sein ohne die Zuwendung Gottes. Die Bibel beschreibt die Erschaffung des Menschen, dass Gott diesem Erdkloß seinen Lebensatem einhaucht. So kommen wir ins Sein. Nur durch Gott können wir leben. „da dachte Gott an Noah und an alle Tiere“ Gottes Liebe zu seinen Geschöpfen ist so viel größer als sein Zorn über die Bosheit. Gott lässt seinen Geist über das Wasser der Flut wehen. Geist, Atem, Wind, das gleiche Wort. Wie am Beginn der Schöpfung drängt Gott das Chaos zurück. Er schließt die Quellen der Urflut und die Fenster des Himmels. Das Weltbild hinter der Geschichte ist veraltet und hochmodern: Der Raum des Lebens ist von allen Seiten bedroht. Je tiefer wir heute die Entstehung unseres Planeten und des Lebens darauf verstehen, umso mehr bestaunen wir das wunderbare Zusammenspiel und Gleichgewicht der verschiedensten Faktoren – die Schöpfung Gottes, wie einmalig und schön! Wir merken es erst richtig, wenn eine Kleinigkeit, zum Beispiel in unserem Körper, aus dem Gleichgewicht gerät. Wie wunderbar ist alles geschaffen! Wie mag es Noah jetzt gehen? Er ist der Überlebende der Katastrophe. Das schreckliche Geschehen hat er miterlebt, das Tosen der Flut, die Rufe der Untergehenden wird er nicht vergessen. Mit dieser Last, mit diesem Trauma muss Noah leben. Wie schafft er das? Noah wartet. Unvorstellbar lange ist ungewiss, was kommt. Wie viel Anspannung kann ein Mensch ertragen? Noah wartet. Noah möchte Gott wohl am liebsten wachrütteln, wie die Jünger mit Jesus im Sturm. Warten müssen, untätig sich selbst ausgesetzt, ungefüllte Zeit: Viele wissen, wie belastend das sein kann, Warten auf eine Diagnose, Warten auf eine Antwort, Warten auf eine Arbeitsstelle. Vieles an der biblischen Geschichte bleibt uns rätselhaft, aber wir finden uns doch in ihr wieder. Eine Geschichte von Leid und Hoffnung. Dann geht ein Ruck durch die Arche. Sie ist auf Grund gelaufen. Sie kommt zur Ruhe. Ruhe nach dem Sturm. Viele Wochen vergehen noch. Noah sendet Vögel aus, wie das Seefahrer damals machten um Land zu finden. Ein Rabe fliegt hin und her. Eine Taube kehrt zurück: sie findet keinen Ort, wo ihre Füße ruhen können. Ruhe ist ein Schlüsselwort der Geschichte. Noachs Name kommt von Nuch, Ruhe. Traumatisierte Menschen sind verstört von Leid und Gewalt und haben nicht einmal Worte für ihren Schmerz. Sie finden keine Ruhe, keinen Frieden für ihre Seele. Die Flüchtlinge aus Syrien, die Gefolterten und Kriegswaisen finden keinen Ort, wo ihre Füße ruhen können. Wenn sie einst zurückkehren, werden ihre Häuser verwahrlost sein oder andere werden dort wohnen – kein Ort der Ruhe für sie. Wenn sie beten wollen, ist ihr Gotteshaus von Fanatismus und Hass vergiftet. Auch in unseren so guten Verhältnissen kennen wir die Ruhelosigkeit, das Gefühl, ausgeliefert zu sein. Wir sind immer online. Was uns fordert und überfordert, lässt uns nie los. Noahs Taube fand keine Ruhe für ihre Füße. Aber Noah ist eigensinnig. Er wartet. Er hält die Spannung aus. Noah ist ein Ruhe-Stifter. Alle sieben Tage versucht er es wieder, am Sabbat, am Tag der Freude über Gott. Gott hat seinem Volk Ruhe versprochen, Frieden. Noah hält dem Unheil seine Hoffnung entgegen. Er flieht von Gott zu Gott. Gott lässt das Unheil zu, bringt es gar, unverständlich und dunkel. Und Gott ist doch der Schöpfer, der Leben schenkt und Leben will – so hat Noah Gott erfahren. Die aus den Fugen geratene Zeit soll wieder einen Rhythmus bekommen. Der Mensch, der Gott vergessen hat, soll am Sabbat zur Ruhe kommen. Geduldig wartet Noah, nicht passiv, nein, er stemmt sich auf seine Weise gegen das Unheil. Er hat erlebt, wie alles ins Chaos stürzt. Angst und Verzweiflung haben ihn fast erdrückt. Noah hofft dennoch auf den Gott des Lebens. Er ist nicht bereit, die Hoffnung aufzugeben. Die Taube findet keinen Ort, wo ihre Füße ruhen können. Noah wartet wieder sieben Tage. Dann bringt die Taube ihm ein Blatt von einem Olivenbaum: Leben nach all der Verwüstung. Eine Taube, ein Ölblatt, ein Regenbogen – Gott wendet sich seiner Schöpfung zu. Leben darf sich entfalten. Wir finden Ruhe für unsere Seele. Amen
1.Mose 8,1-12 (zürcher bibel) Da dachte Gott an Noah und an alles Wild und alles Vieh, das bei ihm in der Arche war. Und Gott ließ einen Wind über die Erde wehen, und das Wasser sank. Die Quellen der Urflut und die Fenster des Himmels schlossen sich, und der Regen wurde vom Himmel zurückgehalten. Da verlief sich das Wasser immer mehr von der Erde, und das Wasser nahm ab nach hundert-fünfzig Tagen. Im siebten Monat, am siebzehnten Tag des Monats, setzte die Arche auf den Bergen von Ararat auf. Und das Wasser nahm weiter ab bis zum zehnten Monat. Im zehnten Monat, am ersten des Monats, wurden die Spitzen der Berge sichtbar. Und nach vierzig Tagen öffnete Noah das Fenster der Arche, das er gemacht hatte, und ließ einen Raben hinaus. Der flog hin und her, bis das Wasser auf der Erde weggetrocknet war. Dann ließ er eine Taube hinaus, um zu sehen, ob sich das Wasser vom Erdboden verlaufen hätte. Aber die Taube fand keinen Ort, wo ihre Füße ruhen konnten, so kehrte sie zu ihm in die Arche zurück, denn noch war Wasser überall auf der Erde. Da streckte er seine Hand aus, fasste sie und nahm sie zu sich in die Arche. Hierauf wartete er noch weitere sieben Tage, dann ließ er die Taube wieder aus der Arche. Und die Taube kam um die Abendzeit zu ihm zurück, und sieh da, sie hatte ein frisches Ölblatt in ihrem Schnabel. Da wusste Noah, dass sich das Wasser von der Erde verlaufen hatte. Hierauf wartete er noch weitere sieben Tage, dann ließ er die Taube hinaus, und sie kehrte nicht mehr zu ihm zurück. Predigt über 1.Mose 8, 1-12 2.2.14 Andreas Hansen
Liebe Gemeinde, „da dachte Gott an Noah und an alle Tiere“ Noah, die Arche und die Tiere gibt es in Lego und Playmobil, aus Holz und als Puzzle. Die Tiere gefallen den Kindern und viele kirchliche Kindergärten heißen nach dem Regenbogen. Aber eigentlich ist die große Flut doch keine nette Geschichte: Eine riesige Katastrophe. Unvorstellbare Verwüstung. Menschen und Tiere ertrinken. Das alles geht von Gott aus. Was Gott gut erschaffen hat, ist entstellt durch Bosheit, Gier, Neid und Gewalt. Gott bereut seine Schöpfung. Er will Schluss machen. Fast sieht das aus wie ein Kind, das, des Spieles überdrüssig, alles vom Tisch fegt. Aber nein, Gott spielt nicht! Gott sieht Noah und kann nicht einfach Schluss machen. Er fällt sich selbst in den Arm. Mitten in der Katastrophe ist doch alles auf die Rettung ausgerichtet. Liebe Gemeinde, da ist eine dunkle Seite Gottes, die uns zutiefst erschrecken muss. Gott lässt uns Kernkraftwerke mit unvorstellbaren Restrisiken bauen und dann geschieht es wie in Tschernobyl oder Fukushima. Gott lässt zu, dass wir die Natur verbrauchen oder dass wir Krieg und Not über Millionen von Menschen bringen. Die Opfer fragen: Warum kann Gott das zulassen? Hat Gott uns vergessen? Warum dürfen die Menschen einander solche Gewalt zufügen? Leid und Unrecht lassen uns nach Gott fragen – in vielem müssen wir die Frage an uns selbst richten: Wie können wir Menschen nur so böse und so verantwortungslos sein? Aber es gibt auch Unheil ohne eine menschliche Schuld: Krankheit, Unglück, Katastrophen. Die große Flut ist kein Kinderspiel, sondern sie erinnert an traumatische Erfahrungen von Leid und Ohnmacht. Vielleicht hatten die Schreiber der Bibel das Leid von Krieg und Flucht vor Augen, schrecklich wie heute in Syrien. Und dann kommt ein Wendepunkt im Unheil: „da dachte Gott an Noah und an alle Tiere“ Gott denkt an die Menschen. Sie liegen ihm am Herzen. Gott spielt nicht mit Menschen. Die Bibel berichtet: Menschen erschrecken und möchten vergehen, wenn Gott ihnen begegnet. Gott ist zu groß, zu heilig. Aber umgekehrt: Wenn Gott sich abwendet, dann ist das tödlich für uns. Dass Gott an uns denkt, ist lebenswichtig. Wir hängen an dieser Zuwendung Gottes wie ein Kranker am Sauerstoffgerät. „Verbirgst du dein Angesicht, so erschrecken sie, nimmst du weg ihren Odem, so vergehen sie und werden wieder zu Staub.“ (Psalm 104,29) Keinen Augenblick könnten wir sein ohne die Zuwendung Gottes. Die Bibel beschreibt die Erschaffung des Menschen, dass Gott diesem Erdkloß seinen Lebensatem einhaucht. So kommen wir ins Sein. Nur durch Gott können wir leben. „da dachte Gott an Noah und an alle Tiere“ Gottes Liebe zu seinen Geschöpfen ist so viel größer als sein Zorn über die Bosheit. Gott lässt seinen Geist über das Wasser der Flut wehen. Geist, Atem, Wind, das gleiche Wort. Wie am Beginn der Schöpfung drängt Gott das Chaos zurück. Er schließt die Quellen der Urflut und die Fenster des Himmels. Das Weltbild hinter der Geschichte ist veraltet und hochmodern: Der Raum des Lebens ist von allen Seiten bedroht. Je tiefer wir heute die Entstehung unseres Planeten und des Lebens darauf verstehen, umso mehr bestaunen wir das wunderbare Zusammenspiel und Gleichgewicht der verschiedensten Faktoren – die Schöpfung Gottes, wie einmalig und schön! Wir merken es erst richtig, wenn eine Kleinigkeit, zum Beispiel in unserem Körper, aus dem Gleichgewicht gerät. Wie wunderbar ist alles geschaffen! Wie mag es Noah jetzt gehen? Er ist der Überlebende der Katastrophe. Das schreckliche Geschehen hat er miterlebt, das Tosen der Flut, die Rufe der Untergehenden wird er nicht vergessen. Mit dieser Last, mit diesem Trauma muss Noah leben. Wie schafft er das? Noah wartet. Unvorstellbar lange ist ungewiss, was kommt. Wie viel Anspannung kann ein Mensch ertragen? Noah wartet. Noah möchte Gott wohl am liebsten wachrütteln, wie die Jünger mit Jesus im Sturm. Warten müssen, untätig sich selbst ausgesetzt, ungefüllte Zeit: Viele wissen, wie belastend das sein kann, Warten auf eine Diagnose, Warten auf eine Antwort, Warten auf eine Arbeitsstelle. Vieles an der biblischen Geschichte bleibt uns rätselhaft, aber wir finden uns doch in ihr wieder. Eine Geschichte von Leid und Hoffnung. Dann geht ein Ruck durch die Arche. Sie ist auf Grund gelaufen. Sie kommt zur Ruhe. Ruhe nach dem Sturm. Viele Wochen vergehen noch. Noah sendet Vögel aus, wie das Seefahrer damals machten um Land zu finden. Ein Rabe fliegt hin und her. Eine Taube kehrt zurück: sie findet keinen Ort, wo ihre Füße ruhen können. Ruhe ist ein Schlüsselwort der Geschichte. Noachs Name kommt von Nuch, Ruhe. Traumatisierte Menschen sind verstört von Leid und Gewalt und haben nicht einmal Worte für ihren Schmerz. Sie finden keine Ruhe, keinen Frieden für ihre Seele. Die Flüchtlinge aus Syrien, die Gefolterten und Kriegswaisen finden keinen Ort, wo ihre Füße ruhen können. Wenn sie einst zurückkehren, werden ihre Häuser verwahrlost sein oder andere werden dort wohnen – kein Ort der Ruhe für sie. Wenn sie beten wollen, ist ihr Gotteshaus von Fanatismus und Hass vergiftet. Auch in unseren so guten Verhältnissen kennen wir die Ruhelosigkeit, das Gefühl, ausgeliefert zu sein. Wir sind immer online. Was uns fordert und überfordert, lässt uns nie los. Noahs Taube fand keine Ruhe für ihre Füße. Aber Noah ist eigensinnig. Er wartet. Er hält die Spannung aus. Noah ist ein Ruhe-Stifter. Alle sieben Tage versucht er es wieder, am Sabbat, am Tag der Freude über Gott. Gott hat seinem Volk Ruhe versprochen, Frieden. Noah hält dem Unheil seine Hoffnung entgegen. Er flieht von Gott zu Gott. Gott lässt das Unheil zu, bringt es gar, unverständlich und dunkel. Und Gott ist doch der Schöpfer, der Leben schenkt und Leben will – so hat Noah Gott erfahren. Die aus den Fugen geratene Zeit soll wieder einen Rhythmus bekommen. Der Mensch, der Gott vergessen hat, soll am Sabbat zur Ruhe kommen. Geduldig wartet Noah, nicht passiv, nein, er stemmt sich auf seine Weise gegen das Unheil. Er hat erlebt, wie alles ins Chaos stürzt. Angst und Verzweiflung haben ihn fast erdrückt. Noah hofft dennoch auf den Gott des Lebens. Er ist nicht bereit, die Hoffnung aufzugeben. Die Taube findet keinen Ort, wo ihre Füße ruhen können. Noah wartet wieder sieben Tage. Dann bringt die Taube ihm ein Blatt von einem Olivenbaum: Leben nach all der Verwüstung. Eine Taube, ein Ölblatt, ein Regenbogen – Gott wendet sich seiner Schöpfung zu. Leben darf sich entfalten. Wir finden Ruhe für unsere Seele. Amen