Orgel

Orgel der Evang. Kirche
Orgel der Evang. Kirche

aus dem Kirchenführer (S. 39):

Die Herkunft des wertvollen Barockgehäuses unserer Orgel ist unbekannt. Bis vor wenigen Jahren wurde angenommen, dass die von der Waldkircher
Orgelbaufirma Anton Kiene 1891 hier eingebaute Orgel samt Gehäuse aus der katholischen Pfarrkirche St. Nikolaus in Griesheim bei Offenburg stammt. Aber in seiner Höhe hätte der Prospekt nicht auf die Griesheimer Empore gepasst. Somit ist die Herkunft des Gehäuses mit Prospekt unklar. Vermutlich ist es Strandgut aus der Säkularisationszeit.

1929 wurde von der Firma Bettex aus Steinfurt eine neue pneumatische Orgel gekauft, welche die schadhafte Kiene-Orgel ersetzte. Diese Orgel besaß 15 klingende Register und ein zweites Manual und Pedal. Das alte Orgelgehäuse war allerdings zu klein für die neue Orgel, sodass die Pedallade separat aufgestellt werden musste.

1962 plante man einen weiteren Orgelneubau. Man hatte im Orgelbau die Vorzüge der bereits in der Barockzeit üblichen Schleifladen mit mechanischer Traktur wiederentdeckt. Für die Disposition war die Klangästhetik der sogenannten „Orgelbewegung“ bestimmend mit neobarockem obertonreichem Orgel-klang. Nach diesen Vorgaben wurde 1966 die neue konzerttaugliche Orgel eingebaut. Das rein mechanische Werk mit seinen 17 klingenden Registern ist verteilt auf zwei Manuale und Pedal. Es wurde von der Firma Wagner und Vier in Grötzingen erstellt und in das alte Barockgehäuse mit Hintergehäuse eingebaut. Man frischte den barocken Orgelprospekt auf und passte ihn in seiner Farbgebung und Gestaltung harmonisch an die beiden Seitenaltäre an. Der Prospekt erweckt nun den Eindruck, als ob er für diese Kirche entworfen worden sei.

2001 wurde die mittlerweile 35 Jahre alte Vier-Orgel von der Freiburger Orgelbaufirma Späth gründlich überholt. Bewusst verzichtete man auf eine Änderung der in sich stimmigen Disposition. Man bemühte sich jedoch, die Register bei der Neuintonation im Einzelnen etwas weicher und grundttöniger anzulegen. Die Gottesdienst- und Konzertbesucher können sich immer wieder an den Möglichkeiten der Klangvielfalt des Instruments erfreuen.