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Gottesdienst am 31.12.23 und Predigt über Kohelet 3,1-15

EG 644 Meine Zeit steht in deinen Händen
Votum
Gruß

Wir beschließen miteinander das alte Jahr und bereiten uns auf das neue vor. Es ist schön, dass wir heute zusammen sind und miteinander das Mahl des Herrn feiern. Gott stärkt uns. Wir sind nicht allein.

Gott unseres Lebens,
Herr der Zeit und Herr der Jahre:
Wir befehlen dir an,
was gewesen ist in diesem Jahr.
Wir danken dir,
für alles, was gelungen ist,
für alles, was gut war,
für das, was uns und anderen Hoffnung gegeben hat.
Wir bringen vor dich, was uns belastet,
unsere Versäumnisse und unsere Schuld,
alles Dunkle in unserem Leben.
Wir legen vor dich die Not und das Leid der Menschen.
Wir bitten dich: Sei uns nahe,
jetzt, da wir das alte Jahr hinter uns lassen
und in ein neues hineingehen.
Stärke in uns das Vertrauen,
dass nicht die Mächte des Verderbens uns regieren,
sondern dass es deine Treue ist,
die unser Leben und die Zukunft der Welt bestimmt.

Gott, sei uns gnädig.
Sammle unsere Gedanken und Sinne,
dass nicht verloren geht, was bleiben soll,
dass wir dankbar und zuversichtlich unsere Wege gehen.
In Freude und Glück, in Traurigkeit und Not,
Erbarme dich unser.
Kyrie 178.12

Steh den Menschen in Not bei,
denen, die in diesem Jahr viel verloren haben,
die verletzt und verstört wurden, verwaist oder auf der Flucht sind, ohne ein Zuhause und ohne Aussicht auf ein besseres Morgen. Erbarme dich, du, unser Gott.
Kyrie 178.12

Hab Dank für die, die uns lieb und nahe sind.
Vor dich bringen wir die, um die wir uns sorgen.
Stärke sie und uns in schweren Zeiten.
Erbarme dich, du, unser Gott.
Kyrie 178.12

Vergib uns unsere Schuld,
wo wir selbstsüchtig und hart waren,
wo wir anderen nicht gerecht wurden,
wo wir dir, Gott, Ehrfurcht und Vertrauen versagt haben.
Erbarme dich über uns.
Kyrie 178.12

Erforsche mich Gott, und erkenne mein Herz;
prüfe mich und erkenne, wie ich´s meine.
Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin,
und leite mich auf ewigem Wege.
Amen

EG 64,1-3+6 Der du die Zeit in Händen hast

Lesung Paulus im Römerbrief, Kapitel 8
In gleicher Weise steht uns der Geist Gottes da bei, wo wir selbst unfähig sind.
Wir wissen ja nicht einmal, was wir beten sollen.
Und wir wissen auch nicht, wie wir unser Gebet in angemessener Weise vor Gott bringen. Doch der Geist selbsttritt mit Flehen und Seufzen für uns ein. Dies geschieht in einer Weise, die nicht in Worte zu fassen ist. Aber Gott weiß ja, was in unseren Herzen vorgeht.
Er versteht, worum es dem Geist geht.
Denn der Geist tritt vor Gott für die Heiligen ein.
Wir wissen aber: Denen, die Gott lieben, dient alles zum Guten. Es sind die Menschen, die er nach seinem Plan berufen hat. Die hat er schon im Vorhinein ausgewählt.
Im Voraus hat er sie dazu bestimmt, nach dem Bild seines Sohnes neu gestaltet zu werden. Denn der sollte der Erstgeborene unter vielen Brüdern und Schwestern sein.
Ich bin zutiefst überzeugt: Nichts kann uns von der Liebe Gottes trennen – nicht der Tod und auch nicht das Leben, keine Engel und keine weltlichen Mächte, nichts Gegenwärtiges und nichts Zukünftiges und auch keine andere gottfeindliche Kraft. Nichts Über- oder Unterirdisches und auch nicht irgendetwas anderes, das Gott geschaffen hat – nichts von alledem kann uns von der Liebe Gottes trennen. In Christus Jesus, unserem Herrn, hat Gott uns diese Liebe geschenkt.

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
Halleuja

Credo (D. Bonhoeffer):
Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten Gutes entstehen lassen kann und will.
Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nicht im Voraus,
damit wir uns nicht auf uns selbst,
sondern allein auf ihn verlassen.
In solchem Glauben müsste alle Angst vor der
Zukunft überwunden sein.
Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten.
Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Fatum ist,
sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.
Amen

Neue Lieder 116 Da wohnt ein Sehnen

Wir hören auf den Weisheitslehrer, der in unserer Bibel Prediger Salomo oder Kohelet heißt: Zuerst ein Gedicht, eine Art Meditation, dann Kohelets Gedanken dazu.

Für alles gibt es eine bestimmte Stunde. Und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine Zeit:
Eine Zeit für die Geburt
und eine Zeit für das Sterben.
Eine Zeit zum Pflanzen
und eine Zeit zum Ausreißen des Gepflanzten.
Eine Zeit zum Töten
und eine Zeit zum Heilen.
Eine Zeit zum Einreißen
und eine Zeit zum Aufbauen.
Eine Zeit zum Weinen
und eine Zeit zum Lachen.
Eine Zeit zum Klagen
und eine Zeit zum Tanzen.
Eine Zeit, Steine wegzuwerfen,
und eine Zeit, Steine zu sammeln.
Eine Zeit, sich zu umarmen,
und eine Zeit, sich zu trennen.
Eine Zeit zum Suchen
und eine Zeit zum Verlieren.
Eine Zeit zum Aufheben
und eine Zeit zum Wegwerfen.
Eine Zeit zum Zerreißen
und eine Zeit zum Zusammennähen.
Eine Zeit zum Schweigen
und eine Zeit zum Reden.
Eine Zeit zum Lieben
und eine Zeit zum Hassen.
Eine Zeit für den Krieg
und eine Zeit für den Frieden.

Welchen Gewinn hat einer davon,
dass er etwas tut und sich damit abmüht?
Ich sah das vergebliche Tun: Gott hat es den Menschen aufgegeben, damit sie sich plagen. Alles hat er so gemacht, dass es schön ist zu seiner Zeit.
Auch hat er ihnen die Ewigkeit ins Herz gelegt. Nur kann der Mensch das alles nicht begreifen, was Gott von Anfang bis Ende tut.
So habe ich erkannt: Es gibt kein größeres Glück bei den Menschen, als sich zu freuen und sich’s gut gehen zu lassen. Jeder Mensch soll essen, trinken und glücklich sein als Ausgleich für seine ganze Mühe. Denn auch dies ist eine Gabe Gottes.
So habe ich erkannt: Alles, was Gott tut, ist von Dauer. Nichts kann man hinzufügen und nichts davon wegnehmen. Gott hat das so gemacht, damit man ihm mit Ehrfurcht begegnet.
Was geschehen ist, ist schon lange vorbei. Und was geschehen wird, ist auch schon wieder vorbei. Bei Gott aber ist das Vergangene nicht verloren.

Vom Sehnen tief in uns schreibt Kohelet.
Wir sehnen uns danach, dass wir glücklich sind,
dass uns das Leben gelingt,
dass wir mit dem, was uns gegeben ist, umzugehen lernen,
dass wir auch das Schwere zu ertragen wissen
und dennoch das Vertrauen nicht verlieren.

Bei mir regt sich Widerstand, wenn Kohelet einfach aufzählt, als wäre alles gleich gut, wenn er scheinbar gleichmütig über das Schlimme hinweggeht. Es ist doch kaum zu ertragen, wenn wir Abschied nehmen müssen, wenn Beziehungen zerreißen, wenn Krankheit und Unglück unsere Liebsten trifft. Es ist doch schrecklich, wenn so große Not durch Krieg entsteht, wenn immer mehr Menschen in den anderen nur noch Feinde sehen, die mit allen Mitteln zu bekämpfen sind.
Kohelet wird antworten: „Ja, es ist zum Verzweifeln, was in der Welt geschieht, was Menschen an Leid ertragen müssen und was sie einander antun. Ich habe nicht geschrieben, dass es gleichgültig ist, ob Menschen töten oder heilen, lachen oder weinen. Aber das alles geschieht. Das alles gehört zu unserer Welt. Es geschieht vieles, was wir nicht verstehen und was uns zu schaffen macht.
Ich will sehen und sagen, was ist. Ich will mir keine heile Welt vormachen.“

Versuchen wir es! Versuchen wir die Welt realistisch zu sehen mit allen düsteren Seiten, und dennoch zu vertrauen und zu hoffen und entsprechend zu handeln!
Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten Gutes entstehen lassen kann und will.
„Ja“, sagt Kohelet, „und es gibt eben nicht nur die düsteren Seiten, sondern so viel Schönes:
Tanzen, Lachen und Singen, Essen und Trinken, Schönheit und Lust und Freundschaft.
Genieß das Schöne, das Gott dir schenkt!
Bei aller Mühe des Lebens – jeder Tag hat seine Plage, jede und jeder hat sein Päckchen zu tragen – trotzdem ist doch immer wieder Grund da zu danken und vor allem Grund, dass wir einander Freude bereiten, dass wir lieben und heilen und verbinden, was getrennt ist. Es gibt kein größeres Glück bei den Menschen, als sich zu freuen und sich’s gut gehen zu lassen.“
Was war für Sie in diesem zu Ende gehenden Jahr ein Grund zu danken?
Wann konnten Sie es sich gut gehen lassen?
Was hat Sie glücklich gemacht?

Diejenigen, die gerade durch das finstere Tal von Schmerz und Leid und Trauer gehen müssen, werden vielleicht keinen Blick für die schönen Seiten haben. Hoffentlich werden auch für sie andere Zeiten kommen. Wenn das Leben im Ausnahmezustand läuft, kann schon jedes Bisschen Normalität wie Essen und Trinken und alltägliche Arbeit ein Trost sein. Ich erinnere noch einmal an Bonhoeffer: Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.
Die Angst müsste überwunden sein – sie ist dennoch oft riesengroß. Aber schauen wir auf Gott: Gott sieht weiter als wir.
Gott sieht Anfang und Ende, Zeit und Ewigkeit.
Nichts ist verloren für Gott, nichts ohne Hoffnung.
Uns ist ein Ahnen der Ewigkeit ins Herz gelegt, ein Sehnen tief in uns nach Frieden, Einsicht, Heilung. Aber wir stoßen an unsere Grenzen.
Wir machen uns oft vergebliche Mühe und kommen nicht weiter.
Vertraut darauf: Gott weiß um unser Leben.
Gott kennt unsere Ängste und Sorgen und will aus allem Gutes entstehen lassen.
Er wartet auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten.
Gott will und wird uns segnen, auch im kommenden Jahr. Amen

EG 65,1+2+7 Von guten Mächten

(Abendmahl)

Du schenkst uns deine Gemeinschaft, dein Leben, Jesus, unser Herr.
Von dir getröstet und behütet gehen wir in das neue Jahr.
Wir bitten dich für alle, die voll Sorge und Angst auf das Kommende sehen.
Wir bitten für Menschen, die belastet und überlastet sind mit ihren Aufgaben, für die, die spüren, dass ihre Kräfte nachlassen, für die, die große Entscheidungen treffen müssen und den Schritt ins Ungewisse wagen, für die, die in Streit und ungelösten Konflikten stehen, für Menschen in seelischer Not, in Depression und Krankheit.
Wir bitten für sie alle: Mach sie getrost, lass sie deine Nähe erfahren, Jesus.
Wir bitten für die, denen wir uns verbunden wissen in Liebe und Freundschaft.
Wir bitten für unsere Gemeinde und für unsere Partnergemeinden hier in Kenzingen und in Sundhouse.
Segne und behüte uns alle auch im kommenden Jahr. Amen

EG 58,1-3+6 Nun lasst uns gehn und treten

Im Jahr 2023 gab es in Kenzingen 25 Taufen, 7 mehr als im Jahr davor, 25 Bestattungen und drei Trauungen.
Die Zahl der Gemeindeglieder blieb mit 2220 fast unverändert zum Vorjahr.

EG 421
Segen