Mk 6,30-44

Predigt am 20.7.14 von Andreas Hansen über Mk6,30-44

Gottesdienst für Klein und Groß zum Gemeindefest - vier Sprecher wechseln sich ab - die eine stellt auch Fragen an die Gemeinde

T: Liebe Kinder und liebe Erwachsene, wie soll unsere Gemeinde sein? Einladend, offen, lebendig – diese drei Worte beschreiben es ganz kurz. So soll unsere Gemeinde sein, denn so passen wir zu Jesus. Schauen wir dazu eine Geschichte aus der Bibel an. Sie steht im Markusevangelium (6,30-44)

G: Die Jünger kommen zu Jesus. Sie waren für ihn unterwegs und haben von Gott erzählt. Sie haben viel erlebt. Davon berichten sie Jesus. Jesus sagt zu ihnen: Kommt mit an einen Ort, wo wir allein sind. Ruht euch ein wenig aus. Denn bei Jesus waren immer viele Menschen. Es war ein Kommen und Gehen. Sie hatten nicht einmal Zeit zum Essen. So fuhren die Jünger und Jesus mit Boot an einen einsamen Ort, wo sie für sich waren.

I: Das kenne ich. Ich hab auch oft so viel vor, dass ich kaum zum Essen komme. Im Beruf wird´s immer hektischer, aber auch sonst ist immer so viel los. Kennt Ihr das auch? Das Schlimme ist: Ich würde am liebsten noch viel mehr machen. Manchmal wird es mir echt zu viel.

A: Jesus sieht, dass die Jüngern erschöpft sind, dass sie Ruhe brauchen. Er selbst geht immer mal wieder an einsame Orte und braucht Zeit für sich. Er verordnet seinen Jüngern eine Pause. Ich finde schön, dass dies im Evangelium steht. Es passt zu uns. Wir sind oft hektisch. Wir nehmen uns oft zu viel vor.

T: So soll unsere Gemeinde sein: Hier dürfen wir Pause machen, bei Gott zur Ruhe kommen, zu uns selbst finden.

G: Ich lese weiter: Die Leute sahen Jesus und seine Jünger wegfahren. Viele hörten davon. Da liefen sie zu Fuß dorthin. Aus vielen Orten kamen sie und waren noch vor ihm dort. Jesus kam mit dem Boot an und sah die vielen Menschen. Sie taten ihm leid, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing an, zu ihnen zu reden und sie zu lehren.

I: Die Leute rennen um den See, nur um Jesus zu hören. Das muss man sich mal vorstellen! So wichtig ist es ihnen bei Jesus zu sein. Für was würden Sie fünf oder sogar zehn Kilometer laufen? Für eine Konzertkarte? Ein Medikament, das jemand dringend braucht? Für was?

A: Jesus sieht die Leute an und erkennt, was ihnen fehlt. Oft wird berichtet, dass Jesus die Menschen ganz schnell versteht. Er weiß, warum sie zu ihm kommen. Sie leben in einer schweren Zeit. Sie wissen nicht, was kommt, und haben Sorgen und Angst. Jesus erzählt von Gott und macht ihnen Mut.

T: So soll unsere Gemeinde sein: Wir hören miteinander auf Jesus. Wir brauchen seine guten Worte, sein Evangelium. Er richtet uns auf, wenn wir bedrückt sind. Er zeigt uns den Weg wie ein guter Hirte.

G: Es wurde schon Abend. Die Jünger sagten zu Jesus: Dieser Ort ist abgelegen und es ist schon spät. Schick die Leute in die umliegenden Gehöfte und Dörfer, damit sie sich etwas zu essen kaufen können. Jesus antwortete ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagen zu ihm: Sollen wir gehen und für zweihundert Denar Brote kaufen und ihnen zu essen geben?

I: Die Jünger haben Recht. Noch eine Stunde oder zwei und alle schreien: Hunger. Und dann? Das ist schließlich kein Gemeindefest mit vielen Kuchen und Salaten und Würstchen und Steak vom Metzger Gerhardt. Damals hat niemand für das Essen gesorgt. Also überlegen sie, was geschehen muss.

A: Die Leute wegschicken? Bedürftig, hungrig, wie sie sind? Nein, damit ist Jesus nicht einverstanden. „Gebt ihr ihnen zu essen!“ Aber was sollen die Jünger tun? Was können sie tun? Sie überschlagen ihre Möglichkeiten. Ach, so wenig! Wenn wir auf unsere Möglichkeiten schauen, sieht das immer zu gering aus. Was können wir schon tun? Das, was Jünger eben tun! Auf Jesus hören, ihm vertrauen, tun, was er sagt.

T: Unsere Gemeinde will Menschen einladen, sie nicht wegschicken. Die Kirche kann den ersten Schritt tun, wie sie das oft getan hat. Sie kann zeigen, wo Menschen in Not geraten, und anfangen zu helfen. Wir wollen: auf Jesus hören, ihm vertrauen und tun, was er sagt.

G: Jesus sagt zu den Jüngern: Wie viele Brote habt ihr? Geht und seht nach! Sie sehen nach und sagen: Fünf Brote, und zwei Fische. Und er forderte sie auf, sie sollten sich alle zu Tischgemeinschaften niederlassen im grünen Gras. Und sie lagerten sich in Gruppen zu hundert und zu fünfzig. Jesus nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis und brach die Brote und gab sie den Jüngern zum Verteilen, und auch die zwei Fische teilte er für alle. Und alle aßen und wurden satt. Und sie sammelten die Brocken, zwölf Körbe voll, und auch die Resten von den Fischen. Fünftausend Menschen hatten gegessen.

I: Was ist da geschehen? Versteht Ihr das? Ein Wunder, ja ein Wunder war das. Man kann es nicht verstehen. Es ist zu groß für uns. Es ist, als ob Gott selbst uns anrührt. Aber stellt Euch nur vor, wie es war, als die Leute da in Gruppen saßen: Jesus spricht das Gebet. Dann beginnen die Jünger auszuteilen; sie teilen aus, sie teilen aus, immer weiter. Die Körbe sind noch nicht leer. Immer mehr Leute bekommen Brot. Und die ersten beginnen zu staunen und zu tuscheln und schließlich lachen sie und freuen sich. Schön muss das gewesen sein!

A: Schön muss es gewesen sein. Ein Staunen und Raunen geht durch die Menge. „Was ist da los? Das gibt es doch gar nicht. Ein Wunder!“ Und Jesus sieht sie an und lächelt ihnen zu. Und sie freuen sich über das Wunder Gottes. Ein befreites, fröhliches Lachen bricht aus, breitet sich aus. Immer mehr Leute lachen. „Wenn uns Gott so nah ist, was kann uns dann noch Schlimmes geschehen!“

T: Zwölf Körbe voll Brot bleiben. Sie sind ein Zeichen für die Fülle. Alle Menschen sollen schmecken und sehen, wie gut Gott zu uns ist. Die zwölf Körbe sind ein Zeichen für uns. So soll unsere Gemeinde sein: Dass wir Gott feiern und es schön bei uns ist. Dass wir singen und sagen: Gott ist bei uns. Gott gibt uns jeden Tag, was wir brauchen.

Lied: Du bist der Atem der Ewigkeit

A Ein Zeichen wollen wir einander auch in diesem Gottesdienst geben. Zwölf Körbe mit Brot stehen auf dem Altar. Ich bitte die Kinder, die Körbe zu den Tischen zu bringen. Geben wir einander das Brot und sagen: „Der Friede Jesu, sei mit dir!“