Ostersonntag 4.4. 1.Kor 15,19-28

Wir feiern unseren Hausgottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

 

Frohe Ostern!

Wir feiern die Auferstehung unseres Herrn.

Der Tod ist verschlungen vom Sieg.

Gott sei Dank, der uns den Sieg gibt

Durch unseren Herrn Jesus Christus.

 

Lied 99 Christ ist erstanden

Christ ist erstanden von der Marter alle. Des solln wir alle froh sein; Christ will unser Trost sein. Kyrieleis.

Wär er nicht erstanden, so wär die Welt vergangen. Seit dass er erstanden ist, so lobn wir den Vater Jesu Christ. Kyrieleis.

Halleluja, Halleluja, Halleluja. Des solln wir alle froh sein; Christ will unser Trost sein. Kyrieleis.

 

Gebet

Herr, du bist auferstanden.

Jesus Christus, du lebst.

Der Tod hat nicht das letzte Wort.

Nimm alle Angst von uns!

Befreie uns von dem, was uns eng macht

und bedrückt!

Erfülle uns mit Hoffnung!

Herr, erbarme dich!

 

Lesung Mk 16,1-8

Als der Sabbat vorüber war, kauften Maria aus Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus, zusammen mit Salome wohlriechende Öle,

um den Leichnam Jesu zu salben.

Sehr früh am nächsten Morgen machten sie sich auf den Weg zum Grab.

Es war der erste Tag der neuen Woche, und die Sonne ging gerade auf, als sie dort ankamen. Unterwegs hatten sie zueinander gesagt:

Wer wird uns den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen? Doch als sie aufblickten, sahen sie, dass der Stein weggewälzt war; er war nämlich sehr groß.Sie betraten die Grabkammer und sahen dort auf der rechten Seite einen jungen Mann in einem weißen Gewand sitzen.

Die Frauen erschraken; er aber sagte zu ihnen: Ihr braucht nicht zu erschrecken!

Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferweckt worden, er ist nicht hier. Seht, da ist die Stelle, wo man ihn hingelegt hatte. Geht nun zu seinen Jüngern und sagt zu ihnen: Er geht euch nach Galiläa voraus. Dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch angekündigt hat. Zitternd vor Furcht und Entsetzen verließen die Frauen das Grab und liefen davon.

 

Lied 103,1-4 Gelobt sei Gott im höchsten Thron

Gelobt sei Gott im höchsten Thron samt Seinem eingebornen Sohn, der für uns hat genug getan. Halleluja, Halleluja, Halleluja.

Des Morgens früh am dritten Tag, da noch der Stein am Grabe lag, erstand er frei ohn alle Klag. Halleluja, Halleluja, Halleluja.

Der Engel sprach: “Nun fürcht’ euch nicht, denn ich weiß wohl, was euch gebricht. Ihr sucht Jesus, den find’t ihr nicht.” Halleluja, Halleluja, Halleluja.

“Er ist erstanden von dem Tod, hat überwunden alle Not; kommt, seht, wo Er gelegen hat.”

Halleluja, Halleluja, Halleluja.

 

Predigt 1.Kor 15,19-28

 

Anfang und Ende gehören Gott.

Wir spüren eine Ergriffenheit, ein Erschrecken vor dem Geheimnis, wenn ein Mensch geboren wird und wenn ein Mensch stirbt. Die Frauen sind tief erschrocken vor dem, was die Engel sagen. „Christus ist auferstanden“ Was soll das bedeuten?

Ein neuer Anfang von Gott, ergreifend und erschütternd.

Anfang und Ende gehören Gott.

Vielleicht kennen Sie den Brauch, vor dem Anschneiden eines Brotes ein Kreuz darauf zu zeichnen. Die ersten Früchte, die erstgeborenen Tiere wurden Gott als Erstlingsgabe geweiht. Gott schenkt den Anfang – das bedeuten diese Gesten. Gott, der Schöpfer gibt uns auch den Neuanfang. Paulus schreibt im 1. Korintherbrief:

 

Wenn wir allein für dieses Leben unsere Hoffnung auf Christus gesetzt haben, dann sind wir erbärmlicher dran als alle anderen Menschen.

Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden, als Erstling derer, die entschlafen sind.

Da nämlich durch einen Menschen der Tod kam, kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus auch alle zum Leben erweckt werden.                               Christus ist der Erstling, Gottes Erstlingsgabe an uns. Seine Auferstehung ist ein Anfang für uns. Auch wir sollen auferstehen.

Anfang und Ende gehören Gott. Das Wort Erstling deutet an: Dieser Anfang gehört Gott. Ostern ist ein Anfang. Und was an Ostern geschah, geht weiter. Es zielt auf Vollendung.

Was mit der Auferstehung Jesu beginnt, ist grundlegend neu. Es wird alles verändern.

Darum muss Paulus auf den allerersten Anfang verweisen. Nur so kann er beschrei-ben, wie sehr sich alles wandeln wird.

Er stellt Adam und Christus einander gegenüber.

Adam ist der sterbliche Mensch. Sein Name erinnert an die Adama, die Erde, zu der er zerfallen wird. Adam sind wir auch. Wir sind Adamsmenschen in einer Adamswelt.

Wir leiden und fügen einander Leid zu.

Wir müssen sterben und säen selber Tod und Zerstörung.

Christus ist der neue Mensch, der Mensch voll Leben. Er leidet und vergibt.

Er stirbt und sät Leben.

Christusmenschen werden wir.

Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus auch alle zum Leben erweckt werden. Noch ist es nicht soweit Noch sind wir Adamsmenschen. Noch herrscht der Tod.          Wir können uns kaum vorstellen, dass es je anders sein wird. Ostern ist erst der Anfang.

Gott selbst muss uns helfen, diesem Anfang zu vertrauen.

Im Römerbrief schreibt Paulus: Mit allen Geschöpfen seufzen wir und klagen über unsere Vergänglichkeit. Ja, wir wissen nicht einmal, wie wir beten sollen. So fern scheint uns das Leben.

Aber Gott schenkt uns als Erstlingsgabe den Heiligen Geist. Der hilft uns beten und hoffen und vertrauen.

Hier ist es wieder, das Wort „Erstling“:

Gott selbst schenkt uns den Anfang und die Hoffnung auf ein gutes Ende. Jesu Auferstehung zeigt uns, was Gott mit uns vorhat.

Ostern ist der Anfang vom Ende des Todes.

Christus ist der Anfang des Lebens.

Wir werden Christusmenschen.

Wir werden auferstehen.

Aber wir gehören ja schon jetzt zu Christus.

Wir leben und glauben ja schon von Ostern her.

Nie mehr verlischt dieses Licht.

Mit dem Anfang zu Ostern ist schon verbürgt:   Alle werden einmal das Licht Gottes sehen.

Für alle wird eine neue Zeit beginnen.

Paulus schreibt weiter: wie in Adam alle sterben, so werden in Christus auch alle zum Leben erweckt werden. Jeder aber an dem ihm gebührenden Platz: als Erstling Christus, dann die, die zu Christus gehören, wenn er kommt. Dann ist das Ende da, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergibt, wenn er alle Herrschaft, alle Gewalt und Macht zunichte gemacht hat.

Denn er soll herrschen, bis Gott ihm alle Feinde unter die Füße gelegt hat.

Als letzter Feind wird der Tod vernichtet.

Denn alles hat er ihm unterworfen, unter die Füße gelegt. Wenn es aber heißt: alles ist ihm unterworfen, so ist klar: mit Ausnahme dessen, der ihm alles unterworfen hat.

Wenn ihm dann alles unterworfen ist, wird auch er, der Sohn, sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei.

Von Ostern her sehen wir weiter.

Feinde des Lebens werden besiegt.

Gewalt wird zerstört. Ungerechte Macht ist am Ende. Der Tod hat ausgespielt.

Was an Ostern begonnen hat, geht weiter.

Paulus blickt voraus bis zum Ende aller Zeit. Mit Hilfe von Psalmversen beschreibt er die Hoffnung.

Die Endzeitperspektive ist uns wohl fremd.

Aber die Hoffnung, alle Feinde Gottes werden besiegt, kann auch uns begeistern:
Nichts muss einfach bleiben, wie es ist.

Ein Ende der Gewalt gegen die Schöpfung.

Frieden: Erstarrte Konflikte müssen nicht bleiben.

Unrecht muss nicht einfach weitergehen.

Schmerz und Leid und auch die Pandemie sind begrenzt.

Ostern: der Anfang einer neuen Schöpfung.

Für alle beginnt eine neue Zeit.

Ostern: der Blick auf das gute Ende.

Alle werden das Licht Gottes sehen.

Dann stehen Mensch und Mensch zusammen, vor eines Herren Angesicht,

und alle, alle schaun ins Licht,

und er kennt jedermann mit Namen. (EG 20,8 Jürgen Henkys nach einem niederländischen Adventslied)

 

Lied 117 der schöne Ostertag

 

Der schöne Ostertag!

Ihr Menschen, kommt ins Helle!

Christ, der begraben lag,

brach heut aus seiner Zelle.

Wär vorm Gefängnis noch der schwere Stein vorhanden, so glaubten wir umsonst.

Doch nun ist er erstanden, erstanden, erstanden, erstanden.

 

Was euch auch niederwirft,

Schuld, Krankheit, Flut und Beben –

er, den ihr lieben dürft,

trug euer Kreuz ins Leben.

Läg er noch immer, wo die Frauen ihn nicht fanden, so kämpften wir umsonst.

Doch nun ist er erstanden.

 

Muss ich von hier nach dort

– er hat den Weg erlitten.

Der Fluss reißt mich nicht fort,

seit Jesus ihn durchschritten.

Wär er geblieben, wo des Todes Wellen branden, hofften wir umsonst.

Doch nun ist er erstanden.

 

 

Gebet

Jesus, du lebst;

wir feiern deine Auferstehung und danken dir.

Der Tod ist besiegt.

Der Anfang ist gemacht.

Hab Dank, dass wir zu dir gehören.

Hab Dank für die Hoffnung, die du uns schenkst.

Du lebst und wir sollen leben.

 

Vor dir denken wir an unsere Kranken,

an die, deren Leben angegriffen und

eingeschränkt ist, an die, die mit Schmerzen,

Mühen und Angst kämpfen.

Steh ihnen bei und bewahre sie.

Gib denen Kraft, die Kranke und Sterbende

betreuen.

Bewahre die, die sich um Angehörigen sorgen.

Tröste die Trauernden.

Wir bitten für die, die allein sind und darunter jetzt

besonders leiden.

Behüte diejenigen, die überfordert sind

durch die Einschränkungen.

Wir bitten für die, die sich um ihre Existenz

sorgen müssen.

Wir bitten für alle, die verantwortlich für andere

Entscheidungen treffen müssen.

 

Gib uns deinen Heiligen Geist.

Erfülle uns mit deiner Hoffnung.

Mach uns zu Zeugen deines Lebens und deines

Friedens. Wir bitten unsere Gemeinde und für die

Christinnen und Christen aller Konfessionen,

für unsere Partnergemeinde in Sundhouse und

für die Glaubenden in allen Ländern.

 

Vaterunser

 

Segen:

 

Gott segne dich und er behüte dich.  

Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir

und sei dir gnädig.  

Gott hebe sein Angesicht über dich

und gebe dir Frieden. Amen