Hausgottesdienst zum 25.4., Apg 17,22-34

Wir feiern unseren Hausgottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

 

„Jubilate“ heißt dieser Sonntag. Wir loben Gott für seine Schöpfung. Wir sind ein Teil von ihr. Unser Leben ist Gottes Geschenk. Zugleich feiern wir in österlicher Freude das neue Leben.

 

Neue Lieder 219,1-4

Wir stehen im Morgen. Aus Gott ein Schein

durchbricht alle Gräber. Es bricht ein Stein.

Erstanden ist Christus. Ein Tanz setzt ein.

Refrain: Halleluja

 

Ein Tanz um Erde und Sonne kreist:

Der Reigen des Christus, voll Kraft und Geist.

Ein Tanz der uns alle dem Tod entreißt.

Refrain: Halleluja

 

An Ostern, o Tod, war das Weltgericht.

Wir lachen dir frei in dein Angesicht.

Wir lachen dich an, du bedrohst uns nicht.

Refrain: Halleluja

 

Wir folgen dem Christus, der mit uns zieht,

stehn auf, wo der Tod und sein Werk geschieht,

im Aufstand erklingt unser Osterlied.

Refrain: Halleluja

 

Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. 2.Korinther 5,17

 

Herr, du willst uns neu machen,

wir aber bleiben so gerne die alten.

Du schenkst uns Freiheit,

wir aber sind noch immer ängstlich und eng.

Du gibst uns Hoffnung,

doch unsere Gleichgültigkeit ist stärker als unser Glaube.

Du willst uns zur Freude verhelfen,

wir aber schaffen es nur selten,

von Herzen fröhlich zu sein.

Darum bitten wir dich:

Fang noch einmal mit uns an.

Überwinde unsere Trägheit und unsere Angst.

Lass uns erneut froh darüber werden,

dass du uns nicht aufgibst.

Komm zu uns, damit wir die Kraft deiner Liebe erfahren

und durch sie verwandelt werden. Amen

 

Tod, wo ist dein Sieg? Gott sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!   1.Korinther 15,55+57

 

Lied 99

Christ ist erstanden von der Marter alle. Des solln wir alle froh sein: Christ will unser Trost sein. Kyrieleis

Wär er nicht erstanden, so wär die Welt vergangen. Seit dass er erstanden ist, loben wir den Vater Jesu Christ. Kyrieleis

Halleluja, halleluja, halleluja, halleluja. Des solln wir alle froh sein: Christ will unser Trost sein. Kyrieleis

 

Predigt

Paulus läuft durch die Straßen Athens. In der Stadt der Philosophen fallen ihm die vielen Kultstätten unterschiedlicher Götter auf. Jeder soll nach seiner Facon selig werden –  so denkt man damals und heute. Dabei fragen sich manche: „Ist das nicht unvernünftig, an die Götter oder an Gott zu glauben?“

Paulus spricht mit den Leuten, in der Synagoge, auf dem Marktplatz. Da werden sie neugierig: „Was ist das für einen neue Lehre, die du vertrittst? Hier setzt unser Predigttext ein: Apg 17,22ff

 

Paulus trat in die Mitte des Areopags und sagte: »Ihr Bürger von Athen! Nach allem, was ich sehe, seid ihr sehr fromme Leute.  Ich bin durch die Stadt gegangen und habe mir eure heiligen Stätten angeschaut.     Dabei habe ich auch einen Altar gefunden, auf dem stand: ›Für einen unbekannten Gott‹. Das, was ihr da verehrt, ohne es zu kennen, das verkünde ich euch.

Es ist der Gott, der die Welt geschaffen hat und alles, was in ihr ist. Er ist der Herr über Himmel und Erde. Er wohnt nicht in Tempeln, die von Menschenhand errichtet wurden.      Er ist auch nicht darauf angewiesen, von Menschen versorgt zu werden. Er ist es doch, der uns allen das Leben, den Atem und alles andere schenkt. Er hat aus einem einzigen Menschen die ganze Menschheit hervor-gehen lassen, damit sie die Erde bewohnt. Für jedes Volk hat er festgesetzt, wie lange es bestehen und in welchen Grenzen es leben soll. Er wollte, dass die Menschen nach ihm suchen – ob sie ihn vielleicht spüren oder entdecken können. Denn keinem von uns ist er fern. Durch ihn leben wir doch, bewegen wir uns und haben wir unser Dasein. Oder wie es einige eurer Dichter gesagt haben: ›Wir sind sogar von seiner Art.‹ Weil wir Menschen also von Gottes Art sind, dürfen wir uns nicht täuschen: Die Gottheit gleicht keineswegs irgendwelchen Bildern aus Gold, Silber oder Stein. Die sind nur das Ergebnis menschlichen Könnens und menschlicher Vorstellungskraft. Nun – Gott sieht nachsichtig über die Zeiten hinweg, in denen die Menschen ihn nicht gekannt haben. Aber jetzt fordert er alle Menschen an allen Orten auf, ihr Leben zu ändern. Denn Gott hat einen Tag festgesetzt,

um über die ganze Welt zu richten. Dann wird er Gerechtigkeit walten lassen – durch den Mann, den er dazu bestimmt hat. Dass dieser Mann wirklich dafür bestimmt ist, hat Gott allen Menschen durch dessen Auferstehung von den Toten bewiesen.«

Als Paulus von der Auferstehung der Toten sprach, lachten ihn einige seiner Zuhörer aus. Aber andere sagten: »Darüber wollen wir ein andermal mehr von dir hören!« So verließ Paulus die Versammlung. Einige Leute schlossen sich ihm an und kamen zum Glauben. Unter ihnen war Dionysius, der dem Areopag angehörte, eine Frau namens Damaris und noch einige andere.

 

Wir haben im Konfirmandenunterricht versucht das Verhältnis des Menschen zu Gott zu zeigen. Zwei Karten, „Gott“ und „Mensch“, haben wir auf den Boden gelegt, weit oder nah zueinander oder sogar nebeneinander.

Gott nahe zu sein ist mein Glück, heißt es in Ps 73. keinem von uns ist Gott fern, sagt Paulus.

Aber wie geschieht diese Nähe?

Wie verstehen oder wie erfahren wir Gottes Nähe?

Paulus will seinen Zuhörern Gott verständlich machen. Er spricht vom Grund des Seins. Gott schafft und bewegt alles. Er schenkt das Leben. Er lenkt die Geschichte. Er wirkt in allem und ist Herr über alles. Gott ist größer als alle Götterbilder, die in Athen herum-stehen. Gott ist größer als unser Denken und unsere Vorstellung. Es ist unsinnig, sich ein Bild von Gott zu machen und ihn darstellen zu wollen. Je tiefer wir die Welt und das Leben verstehen, umso tiefer ist auch unsere Ehrfurcht vor Gott. Mit dem ganzen religiösen Betrieb der Stadt können die gebildeten Athener genauso wenig anfangen wie Paulus. Es ist möglich, dass sie Paulus bis hierher gefolgt sind. Er wollte, dass die Menschen nach ihm suchen, sagt Paulus.

Wir suchen Gott. Wir sind ihm ähnlich, seine Ebenbilder, wie es im Schöpfungsbericht heißt. Auch die Athener denken, wir Men-schen sind durch unsere Vernunft über andere Lebewesen herausgehoben.

Aber wenn Gott so anders ist als unser Denken, wäre es dann nicht konsequent zu schweigen über den unsagbaren Gott?

Gott nahe zu sein ist mein Glück

– die Suche nach Gott kann unerfüllt bleiben – Berührt-Sein, Gottes-Erfahrung, Glauben wird uns geschenkt.

 

Ihr Bürger von Athen! Nach allem, was ich sehe, seid ihr sehr fromme Leute. Ich bin durch die Stadt gegangen und habe mir eure heiligen Stätten angeschaut. Dabei habe ich auch einen Altar gefunden, auf dem stand: ›Für einen unbekannten Gott‹.

Haben sie Angst einen der Götter zu vergessen und wollen ihn nicht erzürnen? Oder ist der Altar für den unbekannten Gott ein Platzhalter, ein Zeichen der Achtung und Toleranz gegenüber fremdem Glauben? Oder eine dritte Möglichkeit: ist er ein Ausdruck der Sehnsucht nach dem wahren Gott?

Das Letzte nimmt Paulus an.                      Und er sagt: Gott ist nicht unbekannt und ver-borgen geblieben. Die Zeit der Unwissenheit ist vorbei. Gott hat sich bekannt gemacht in Jesus. In Jesus will Gott erkannt werden. In Jesus ist Gott uns nah, Mensch geworden. In Jesus sind wir Gott nah. Zu den beiden Karten „Gott“ und „Mensch“ haben wir im Konfirmandenunterricht eine dritte für „Jesus“ hinzugefügt, und jetzt kommen Gott und Mensch näher zueinander.

Das Gespräch damals in Athen bricht ab, als Paulus die Auferstehung Jesu erwähnt. Er sagt, die Auferstehung beweist, dass Jesus von Gott kommt. „beweist“? – logisch oder naturwissenschaftlich ist das kein Beweis. Einige spotten, einige sind höflicher und vertagen die weitere Diskussion, einige aber berührt, was Paulus sagt. Sie fühlen sich angesprochen, sind ergriffen. Dionysios und Damaris und andere kommen zum Glauben.

Gott nahe zu sein ist mein Glück. Aber wie kommen wir Gott nahe? Es ist anders: Gott kommt uns nahe.

Gott sucht den Menschen. Er sucht uns.

Er spricht uns an. Er will uns begegnen in Jesus Christus. Begegnung, Hören, Erfahren öffnet uns für den Glauben.

Die gelehrten Athener sind neugierig auf eine neue Lehre. Christliche Theologen versuchen eine Lehre von Gott und von Jesus und vom Glauben zu fassen. Und doch ist lebendiger Glaube noch mehr. Christus begegnet uns. Er spricht uns an.

Amen

 

Lied 410 Christus, das Licht der Welt

Christus, das Licht der Welt.

Welch ein Grund zur Freude!

In unser Dunkel kam er als ein Bruder.

Wer ihm begegnet,

der sieht auch den Vater.

Ehre sei Gott, dem Herrn!

 

Christus, das Heil der Welt.

Welch ein Grund zur Freude!

Weil er uns lieb hat, lieben wir einander.

Er schenkt Gemeinschaft

zwischen Gott und Menschen.

Ehre sei Gott, dem Herrn!

 

Christus, der Herr der Welt.

Welch ein Grund zur Freude!

Von uns verraten, starb er ganz verlassen.

Doch er vergab uns, und wir sind die Seinen. Ehre sei Gott, dem Herrn!

 

Gebt Gott die Ehre.

Hier ist Grund zur Freude!

Freut euch am Vater. Freuet euch am Sohne. Freut euch am Geiste: denn wir sind gerettet. Ehre sei Gott, dem Herrn!

 

Gebet

Wir danken dir, Christus, Licht der Welt, Heil der Welt, unser Herr. In unser Leben kommst du als Bruder, bist einer von uns, bringst uns die Liebe des Vaters.

Wir bitten dich um Zuversicht und Kraft für die Menschen, deren Pläne und Träume zerbrechen.

Stärke die Leidenden und die Kranken.

Hilf, dass wir uns nicht auf uns selbst, sondern auf dich verlassen und dir in allem vertrauen.

Behüte alle, die ihr Zuhause verloren haben, die vor Ruinen stehen. Steh den Menschen bei, die von Krieg und Katastrophen betroffen sind.

Sei bei denen, die um geliebte Menschen trauern.

Hilf den Flüchtenden, den Verwaisten, denen, die nicht wissen, wohin sie gehen sollen.

Wir bitten um Frieden für die geplagten Menschen in Syrien, im Jemen, in der Ostukraine.

Wir bitten um Frieden auch für Israel und Palästina.

 

Wir bitten für deine Kirche, für die Freunde in der katholischen Gemeinde und in Sundhouse, für uns alle um fröhlichen Glauben und starke Hoffnung.

 

Vaterunser

 

Lied 421

Verleih uns Frieden gnädiglich

Herr Gott zu unsern Zeiten,

es ist doch ja kein andrer nicht,

der für uns könnte streiten

denn du unser Gott alleine!

 

 

Gott segne dich und er behüte dich.  

Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir

und sei dir gnädig.  

Gott hebe sein Angesicht über dich

und gebe dir Frieden. Amen