Hausgottesdienst 3.10.: Mk 10,17-27

Wir feiern unseren Hausgottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

 

Neue Lieder 2 Eingeladen zum Fest …

Aus den Dörfern und aus Städten, von ganz nah und auch von fern, mal gespannt, mal eher skeptisch, manche zögernd, viele gern, folgten sie den Spuren Jesu, folgten sie dem, der sie rief, und sie wurden selbst zu Boten, das der ruf wie Feuer lief:

Refrain: Eingeladen zum Fest des Glaubens, ….

 

Und so kamen die in Scharen, brachten ihre Kinder mit, ihre Kranken, auch die Alten, selbst die lahmen hielten schritt. Von der Straße, aus der Gosse kamen Menschen ohne Zahl, und sie hungerten nach Liebe und nach Gottes Freudenmahl.

Refrain: Eingeladen zum Fest des Glaubens, ….

 

Und dort lernten sie zu teilen Brot und Wein und Geld und Zeit; und dort lernten sie zu heilen Kranke, Wunden, Schmerz und Leid; und dort lernten sie zu beten, dass dein Wille, Gott, geschehe; und dort lernten sie zu leben, dass das Leben nicht vergehe.

Refrain: Eingeladen zum Fest des Glaubens, ….

 

Aus den Dörfern und aus Städten, von ganz nah und auch von fern, mal gespannt, mal eher skeptisch, manche zögernd, viele gern, folgten wir den Spuren Jesu, folgten wir dem, der uns rief, und wir werden selbst zu Boten, dass der Ruf der gilt, der lief:

Refrain: Eingeladen zum Fest des Glaubens, ….

 

 

HERR! Du bist meine Stärke!

Der HERR ist mein Fels, meine Festung

und mein Befreier.

Mein Gott ist meine Zuflucht, mein Schild

und mein starker Retter, meine Burg in sicherer Höhe.

(David in Psalm 18,2+3)

Ehr sei dem Vater …

 

So wie David gejubelt hat über dich, Gott,

so möchte ich singen können: Du bist meine Stärke. Ja, mach mich stark, mach uns stark Gott, damit wir gut leben, wie es deinem Willen entspricht, damit wir bestehen in allem, was uns angreift.

Du weißt, wie wir sind, Gott. Stärke unseren Glauben, unsere Liebe, unsere Hoffnung. Amen

 

Lied 272 Ich lobe meinen Gott

Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen.
Erzählen will ich von all seinen Wundern und singen seinen Namen.
Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen.
Ich freue mich und bin fröhlich, Herr, in dir! Halleluja!

 

Predigt Markusevangelium 10, 17-27:

 

Und als Jesus hinausging auf den Weg, lief einer herbei, kniete vor ihm nieder und fragte ihn: „Guter Meister, was soll ich tun, damit ich das ewige Leben bekomme?“

Jesus sagte zu ihm: „Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als der eine Gott.

Du kennst die Gebote: »Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst niemanden berauben; du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.«“ 

Er aber sprach zu ihm: „Meister, das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf.“

 

Ewiges Leben will er, wahres Leben.

„Was muss ich dafür tun? Was kann ich optimieren in meinem Leben?“ Rastlos kommt er mir vor, dieser Mensch, getrieben von dem Gefühl: das, was ich tue, reicht nicht. Er hat wohl Angst, das Leben zu verpassen, nicht gut genug zu sein. Können wir etwas tun, damit uns ewiges, wahres Leben sicher ist?

Jesus weist ihn zurück: „Niemand ist gut als Gott allein.“ Zu uns Menschen gehören Grenzen und Endlichkeit. Manch einem Menschen gelingt alles: ein tolles Leben.  Und er ist trotzdem unzufrieden und hat das Gefühl: Irgendwie geht das Leben an mir vorbei. Eine andere, ein anderer macht Fehler, hat Misserfolge und Pech, und ist trotzdem ein glücklicher Mensch und ruht in sich. Das ewige Leben ist mehr, als wir machen und verdienen können.

Sicher: es gibt die 10 Gebote – Leitlinien für ein gutes Leben. Du sollst nicht töten – du hast kein Recht dich mit Gewalt durchzusetzen, weder indem du einen anderen seelisch unter Druck setzt, noch indem du sein Leben verletzt oder gar auslöschst.

Du sollst nicht ehebrechen – du sollst das Vertrauen und die Verletzlichkeit der Liebe nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.

Du sollst nicht stehlen und niemanden berauben – zum Schutz der Persönlichkeit des anderen gehört der Schutz seines Eigentums, des geistigen wie des materiellen.

 

Er aber sprach zu ihm: Meister, das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf. Und Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach! Er aber wurde betrübt über das Wort und ging traurig davon; denn er hatte viele Güter.

Und Jesus sah seine Jüngern an und sprach: Wie schwer werden die Reichen in das Reich Gottes kommen!

 

Alle Gebote hat er gehalten, von Jugend auf, alles richtig gemacht, mit Auszeichnung Schule und Ausbildung absolviert, den Eltern nur Freude und den Lehrern nie Ärger. Er engagiert sich für andere. Er hat eine Familie. Alles richtig, alles wie es sein soll und immer ein nächstes Ziel vor Augen. Vieles hat er schon erreicht. Erfolge, Anerkennung, gute Taten, auch viele Güter hat er gesammelt, wie ein Sportler sich die gewonnenen Pokale auf´s Regal stellt. Dennoch fragt er: „Was muss ich noch tun? Wo will ich noch hin?“

Er hat dennoch die Sehnsucht und das Gefühl, nicht angekommen zu sein.

„Was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?“ „Verkaufe alles, was du hast und folge mir nach!“ Aber das kann er nicht. Traurig geht er davon. Sein Reichtum steht ihm im Weg.  Er hängt an dem, was er erworben und verdient hat. Gern würde er Mühe und Geld einsetzen, um auch noch eine Versicherung für das ewige Leben zu verdienen. Alles will er haben, aber er kann nicht verzichten. Er ist zu vielem bereit, aber loslassen kann er so schlecht.

Jesus sieht ihn an und gewinnt ihn lieb.

Liebevoll sieht Jesus Menschen an.

Klar erkennt und durchschaut er, was sie bewegt.

Er sieht, wie rastlos und getrieben der Mann ist. Jesus sieht unsere Sehnsucht nach Leben, und die Angst, das Leben zu versäumen.

Die Geschichte macht mich betroffen.

Alles weggeben? – ich glaube, das könnte ich nicht. Heißt das, auch ich wende mich von Jesus ab?

Das Gespräch mit den Jüngern geht weiter.

 

Die Jünger waren bestürzt über seine Worte. Aber Jesus sagte noch einmal: Liebe Kinder, wie schwer ist’s, in das Reich Gottes zu kommen! Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme.

Sie erschraken noch mehr und fragten einander: Wer kann dann selig werden? Jesus sah sie an und sprach: Bei den Menschen ist’s unmöglich, aber nicht bei Gott; denn alle Dinge sind möglich bei Gott.

 

Das schafft doch keiner! Die Jünger erschrecken, sogar sie, die ihr Zuhause verlassen haben und auf alles verzichten, um bei Jesus zu sein. Das größte Tier soll durch die kleinste Öffnung – unmöglich!

Richtig, sagt Jesus, kein Mensch schafft das, kein Mensch kann sich ewiges Leben verdienen.

Das Leben selbst, wahres Leben, Seligkeit könnt ihr nur von Gott bekommen. Nichts könnt ihr dafür tun, aber Gott schenkt euch ewiges Leben.

Jesus bricht das ewige Getrieben-Sein auf der Suche nach dem gelingenden Leben auf. Auf die Frage der Jünger – wer kann dann selig werden? – gibt es zunächst einmal nur eine Antwort: Niemand!

Es ist unmöglich für uns, den Himmel zu verdienen, aber für Gott wohl möglich, ihn uns zu schenken.

Gott macht möglich, was für uns unmöglich ist.

Gott liebt uns.

Nichts soll und darf uns trennen von ihm.

Mit der Taufe schenkt uns Gott das ewige Leben. Wir haben es längst.

Gott lädt uns ein zum Fest des Glaubens. Wir feiern und bekommen ein Zeichen für das ewige Leben, ein Stück Brot in unserer Hand, ein Schluck Wein für das, was uns nur Gott selbst geben kann.

Wie dieser reiche Mensch kann ich zuweilen nicht vertrauen. Ich habe Angst, das Leben zu verpassen. Ich drehe mich um mich selbst.

Ich will immer mehr haben.

Aber Jesus sagt mir: Das Leben selbst hat Gott dir längst geschenkt, das wahre und ewige Leben.

Unmöglich kannst du es dir verdienen,

aber nimm es nur an!  Amen

 

Lied 644 Meine Zeit steht in deinen Händen

Meine Zeit steht in deinen Händen.

Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir.

Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden.

Gib mir ein festes Herz, mach es fest in dir.

 

  1. Sorgen quälen und werden mir zu groß.

Mutlos frag ich: Was wird Morgen sein?

Doch du liebst mich, du lässt mich nicht los.

Vater, du wirst bei mir sein.

Ref: Meine Zeit steht in deinen Händen…

 

  1. Hast und Eile, Zeitnot und Betrieb

nehmen mich gefangen, jagen mich.

Herr ich rufe: Komm und mach mich frei!

Führe du mich Schritt für Schritt.

Ref: Meine Zeit steht in deinen Händen…

 

  1. Es gibt Tage die bleiben ohne Sinn.

Hilflos seh ich wie die Zeit verrinnt.

Stunden, Tage, Jahre gehen hin,

und ich frag, wo sie geblieben sind.

Ref: Meine Zeit steht in deinen Händen…

 

 

Gebet

Wir danken dir, du unser Gott. Das Leben selbst ist dein Geschenk. Dein Ja zu uns steht fest. Unsere Zeit steht in deinen Händen.

Wir bitten dich für Menschen, die nicht zufrieden sind,

die meinen: das Leben geht an mir vorbei,

die sich sehnen nach wahrem und erfülltem Leben.

Hilf ihnen, deine Güte zu erkennen.

Öffne uns die Augen für diejenigen, die auf uns warten, denen wir zum Nächsten werden können.

Wir bitten dich für alle, denen es an Nötigem fehlt: Um Genesung für die Kranken, um Linderung für die Schmerzgeplagten, um Zuversicht für Menschen in Angst und um Trost für die Traurigen.

Wir bitten für unser Land um eine gute Regierung, für die Gemeinschaft der Völker in Europa und in der Welt um Frieden.

Wir bitten für die Menschen, die als Flüchtlinge zu uns kommen. Hilf uns, ihnen menschlich zu begegnen.

Bewahre unsere Lieben, an die wir denken

und alle, deren Leid uns hilflos und traurig macht.

Bewahre uns, Gott.

 

Vaterunser

 

Lied 421 Verleih uns Frieden gnädiglich

Verleih uns Frieden gnädiglich,

Herr Gott, zu unsern Zeiten.

Es ist doch ja kein andrer nicht,

der für uns könnte streiten,

denn du, unser Gott, alleine.

 

Segen

 

Gott segne dich und er behüte dich.  

Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir

und sei dir gnädig.  

Gott hebe sein Angesicht über dich

und gebe dir Frieden. Amen