Hausgottesdienst 11.7.

Gottesdienst zum 11.Juli, Tauferinnerung

Richten Sie für die Tauferinnerung ein Schälchen mit Wasser.

Zünden Sie eine Kerze an.

 

Wir feiern unseren Hausgottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

 

441,1-3 Du höchstes Licht, du ewger Schein

Du höchstes Licht, du ewger Schein,

du Gott und treuer Herre mein,

von dir der Gnaden Glanz ausgeht

und leuchtet schön so früh wie spät.

 

Das ist der Herre Jesus Christ,

der ja die göttlich Wahrheit ist,

mit seiner Lehr hell scheint und leucht’,

bis er die Herzen zu sich zeucht.

 

Er ist das Licht der ganzen Welt,

das jedem klar vor Augen stellt

den hellen, schönen, lichten Tag,

an dem er selig werden mag.

 

Ps 139

Herr, du erforschest mich

und kennest mich.

Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es;

du verstehst meine Gedanken von ferne.

Ich gehe oder liege, so bist du um mich

und siehst alle meine Wege.

Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge,

das du, Herr, nicht alles wüsstest.

Von allen Seiten umgibst du mich

und hältst deine Hand über mir.

Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu

hoch,    ich kann sie nicht begreifen.

Wohin soll ich gehen vor deinem Geist,

und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?

Führe ich gen Himmel, so bist du da;

bettete ich mich bei den Toten, siehe,

so bist du auch da.

Nähme ich Flügel der Morgenröte

und bliebe am äußersten Meer,

so würde auch dort deine Hand mich führen

und deine Rechte mich halten.

Spräche ich: Finsternis möge mich decken

und Nacht statt Licht um mich sein –,

so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir,

und die Nacht leuchtete wie der Tag.

Finsternis ist wie das Licht. Amen

 

Gebet

Auf dem Weg des Lebens leite uns, guter Gott.

Manchmal sehen wir nur die Probleme, die vor uns liegen, riesengroß. Wir wissen nicht, was kommt. Wir sind unsicher, ängstlich. Aber du bist immer bei uns.

Auf dem Weg des Lebens leite uns, guter Gott.

Es ist gut, dass wir Freunde haben, Menschen, die zu uns halten. Wir lachen miteinander.

Gib uns auch gute Freunde, wenn wir traurig sind.

Du bist da, Gott. Du sagst uns zu: Fürchte dich nicht. Ich habe dich erlöst. Du rufst uns mit Namen. Wir sind dein. Amen

 

Neue Lieder 11 Christus, dein Licht

Christus, dein Licht verklärt unsre Schatten,  lasse nicht zu, dass das Dunkel zu uns spricht.

Christus, dein Licht erstrahlt auf der Erde,

und du sagst uns, auch ihr seid das Licht.

 

Predigt

„Christus, dein Licht verklärt unsre Schatten,  lasse nicht zu, dass das Dunkel zu uns spricht.“ Wir leben im Licht, liebe Gemeinde.

Wir haben die Osterkerze angezündet.

Wir leben von Ostern her. Wir sind getauft und gehören zu Jesus. Wir leben im Licht, weil Jesus auferstanden ist.

Der erste Blick fällt in unserer Kirche auf Jesus am Kreuz, ein Mensch am Ende, nicht ein strahlender Sieger. Gott lässt sich ein auf das Dunkel. Jesus kommt in das Dunkel der Welt. Selbst wenn wir ganz unten sind, ist er bei uns.

Hören wir den Predigttext, die letzten Verse  des Matthäusevangeliums. Der auferstande-ne Jesus spricht zu seinen Jüngern und zu uns.

 

Mt 28,10+16-20

Da sagt Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht!

Geht und sagt meinen Brüdern, dass sie nach Galiläa gehen sollen, dort werden sie mich sehen. … Die elf Jünger aber gingen nach Galiläa, auf den Berg, wohin Jesus sie befohlen hatte. Und als sie ihn sahen, warfen sie sich nieder; einige aber zweifelten.

Und Jesus trat zu ihnen und sprach: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Geht nun hin und macht alle Völker zu Jüngern: Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie alles halten, was ich euch geboten habe. Und seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

 

Jesus ist seinen Jüngern nahe wie der beste Freund. Er hält zu ihnen. Er hört ihnen zu und versteht. Zugleich spüren sie: Jesus ist von Gott.  Er ist heilig und mächtig wie Gott. Da ist Gott bei uns, Gottes Sohn. Darum knien sie nieder.

einige aber zweifelten

Jesus schickt die Zweifelnden nicht fort und das Evangelium verschweigt sie nicht. Seine Jünger sind nicht ein Kreis von ganz tollen Leuten.

In der Gemeinschaft der Glaubenden dürfen unsere Fragen und Zweifel sein.

Zu Jesus gehören wir mit unserem unfertigen, oft schwachen Glauben.

Der große Martin Luther betete: „Herr, ich bin ein leeres Gefäß, das bedarf sehr, dass man es fülle. Mein Herr, fülle es. Ich bin schwach im Glauben; stärke mich. Ich bin kalt in der Liebe; wärme mich und mache mich heiß, dass meine Liebe heraus-fließe auf meinen Nächsten. Ich habe keinen festen, starken Glauben und zweifle zuzeiten und kann dir nicht vertrauen. Ach Herr, hilf mir, mehre meinen Glauben und das Vertrauen. Lehre mich hören. Alles, was ich habe, ist in dir beschlossen.“

Als Luther verzweifelt war, hat er mit Kreide vor sich auf den Tisch geschrieben: „Ich bin getauft.“

Er hat sich an dem Versprechen der Taufe festgehalten wie an einem Rettungsring.

Unser Glaube ist nicht frei von Zweifeln, aber die Taufe trägt uns.

Wir taufen Erwachsene, aber vor allem kleine Kinder. Kleine Babys können nicht sagen: Ich will getauft werden. Die Taufe trägt uns, nicht weil wir uns für Gott entscheiden, sondern weil Gott uns sein Versprechen gibt.

Gott sagt Ja zu uns. Wir gehören zu ihm.

Er lässt uns nicht los.

Jesus gibt allen, auch den Zweifelnden, seine Zusage und seinen Auftrag. Gerade die, die nicht fertig sind, die sich nicht zufrieden geben, die um ihre eigene Schwäche wissen, gerade sie sollen seine Jünger sein.

Fürchtet euch nicht!“ sagt Jesus, als er den Jüngern wieder begegnet. Sie erschrecken.

Sie haben noch seinen Tod noch vor Augen.

Alles war aus. Und nun steht er vor ihnen.

Er lebt.

Wir Christen sind Protestleute gegen den Tod. Wir gehören zu Jesus. Wir leben von Ostern her. Darum protestieren wir gegen alle Todesmacht.

Vielleicht klingt das seltsam für uns.

Vielleicht zweifeln wir zuweilen oder

verzweifeln sogar an unserer Schwäche.

Vielleicht haben wir Angst vor manchen

Mächten und auch vor dem Tod.

Und doch schickt Jesus uns auf den Weg:

Geht zu allen Menschen. Erzählt von mir.

Macht sie zu Jüngern. Tauft sie und lehrt sie.“

Wir sollen lehren, Lehrer sein für andere, zum Beispiel für unsere Kinder und Patenkinder.

Die wichtigsten Lehrer sind nicht gelehrte Professoren, sondern Menschen, die mir Glauben vorleben, Menschen, die Leid erfahren haben und dennoch zuversichtlich sind, Menschen, die ihre eigene Schwäche kennen und alles von Gott erwarten.

 

Ganz am Schluss gibt Jesus ein Versprechen: „ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“

Jesus bleibt bei uns und wir bleiben die Seinen, was auch kommt. Bis zum Ende der Welt und bis zum Ende unseres Lebens ist er da.

Dieser Schluss des Evangeliums ist zum Sprichwort geworden. Ist bei jemand „Matthäi am Letzten“, dann ist alles aus. Am Ende gibt es die Rechnung, das Zeugnis, das Urteil.

Bedrohlich klingt es, wenn „Matthäi am Letzten“ ist. Das Evangelium wurde zu einer Drohbotschaft gemacht. Wehe, wenn Matthäi am Letzten ist!

Aber so schauen wir nicht auf das Ende der Welt. Weil Jesus alle Tage bei uns ist, hat auch das Ende seinen Schrecken verloren.

Wir werden wohl unser Leben sehen, vieles, was wir falsch gemacht haben und nicht wieder gut machen können. Wir können nicht auf den Reset-Knopf drücken.

Aber auch dann wird Jesus bei uns sein.

Auch dann wird er sagen: „Du gehörst zu mir

und ich stehe für dich ein.“

Wir müssen und können unser Leben nicht selbst rechtfertigen. Wir sind alles andere als perfekt. Und doch sendet Jesus uns als seine Jüngerinnen und Jünger.

Christus, dein Licht erstrahlt auf der Erde,

und du sagst uns: Auch ihr seid das Licht.“

Amen

 

Neue Lieder 158  Ich sage Ja

Ich sage Ja zu dem, der mich erschuf.

Ich sage Ja zu seinem Wort und Ruf,

zum Lebensgrund und Schöpfer dieser Welt,

und der auch mich in seinen Händen hält.

 

Ich sage Ja zu dem, der uns gesandt

und aus dem Tod zum Leben auferstand

und so trotz Hass, Gewalt und Menschenlist

für uns zum Freund und Bruder worden ist

 

Ich sage Ja zu Gottes gutem Geist,

zum Weg der Liebe, den er uns verheißt,

zu wagen Frieden und Gerechtigkeit

in einer Welt voll Hunger, Angst und Leid.

 

Ich sage Ja zu Wasser, Kelch und Brot,

Wegzehrung. Zeichen, Zuspruch in der Not.

Ich sage Ja und Amen, weil gewiss:

Ein andres Ja schon längst gesprochen ist.

 

Tauferinnerung (zuhause können Sie ein Schälchen mit Wasser aufstellen – tunken Sie bei jedem Spruch ihre Finger ein – wenn Sie möchten, bekreuzigen Sie sich):

 

Wir gießen ein: das Wasser, aus dem alles Leben stammt, und erinnern uns: Gott hat uns das Leben geschenkt.

 

Wir gießen ein: das Wasser, das unseren Durst löscht, und erinnern uns: Gott gibt uns zum Leben, was wir brauchen.

 

Wir gießen ein: das Wasser, das im Unwetter Not und Verderben bringt und erinnern uns: Gott ist mit uns in allen Stürmen des Lebens.

 

Wir gießen ein: das Wasser, das reinigt und sauber macht und erinnern uns: Gott schenkt uns in all unserem Versagen wieder einen Neuanfang.

 

Wir gießen ein: das Wasser, das aus vielen Tropfen besteht, und erinnern uns: Gott hat uns hineingestellt in eine große Gemeinschaft.

 

Wir sind getauft im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

 

Gebet

Wir danken dir Gott. Du sagst Ja zu uns.

Deine Kinder sind und bleiben wir.

Vor allem anderen gilt dein Ja.

Wir danken dir für unsere Taufe.

Stärke unseren Glauben, Heiliger Geist,

in Zweifel, in Angst, wenn Sorgen uns belasten,

wenn wir nicht weiter wissen.

Sei bei uns, Jesus, wie du zugesagt hast.

Lass uns erfahren: Du bist da.

 

Wir bitten dich für die Gemeinschaft der Getauften, unsere Gemeinde und alle Christinnen und Christen.

Was du uns gesagt hast, wollen wir weitersagen,

dein gutes Wort, das uns einen Weg zeigt und uns aufrichtet.

Wir bitten für unsere Stadt, für die Menschen, die hier leben und arbeiten. Um Frieden, um Gemeinschaft, um Bewahrung bitten wir. Für die Bedrückten, für die Einsamen, für die Kranken und Sterbenden bitten wir.

Nimm dich unser aller an, du Gott des Lebens.

 

Vaterunser

321 Nun danket alle Gott

 

Nun danket alle Gott

mit Herzen, Mund und Händen,

der große Dinge tut

an uns und allen Enden,

der uns von Mutterleib

und Kindesbeinen an

unzählig viel zugut

bis hierher hat getan.

 

Der ewigreiche Gott

woll’ uns bei unserm Leben

ein immer fröhlich Herz

und edlen Frieden geben

und uns in seiner Gnad

erhalten fort und fort

und uns aus aller Not

erlösen hier und dort.

 

Lob, Ehr und Preis sei Gott

dem Vater und dem Sohne

und Gott dem Heilgen Geist

im höchsten Himmelsthrone,

ihm, dem dreiein’gen Gott,

wie es im Anfang war

und ist und bleiben wird

so jetzt und immerdar

 

Segen

 

Gott segne dich und er behüte dich.  

Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir

und sei dir gnädig.  

Gott hebe sein Angesicht über dich

und gebe dir Frieden. Amen