ein Schatz, Ansprache im Gottesdienst für Klein und Groß mit Kinderchor über Mt 13,44 und Jer 29,13f

Predigt am 8.7.18 von Andreas Hansen über Mt 13,44

Der Kinderchor singt das Musical Der Schatz im Acker

Lesung vor dem Kindermusical: Wir fragen nach Gott. Er antwortet durch den Propheten Jeremia und sagt:

Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn  ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen. (Jer 29,13f)

Gott will sich von uns finden lassen.
Kennt Ihr das Spiel?: Kleine Kinder verstecken sich. Sie lachen, wenn wir sie finden. Von diesem Spiel können sie gar nicht genug kriegen. Es ist schön, so wunderschön: Mama strahlt, wenn sie mich entdeckt. So und noch viel mehr freut sich Gott, wenn wir ihn suchen und finden. Vom Finden redet auch Jesus. Er erzählt eine Geschichte vom Finden. Er sagt: Gott hat einen wunderschönen Schatz für euch. Das Himmelreich ist wie ein Schatz.

Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war und von einem Mann entdeckt wurde. Der Mann freute sich so sehr, dass er, nachdem er den Schatz wieder vergraben hatte, alles verkaufte, was er besaß, und dafür den Acker kaufte. (Mt 13,44)

Nach dem Musical: Das Himmelreich ist wie ein Schatz. Jesus erzählt so, dass die Leute ihn verstehen. Die meisten seiner Zuhörer sind einfache Leute vom Land. Sie müssen schwer arbeiten. Viele sind arm und werden immer ärmer. Die Steuern sind hoch. Viele arbeiten als Knechte für andere. „Oh, einen Schatz zu finden – das wäre toll!“ Sie stellen sich vor, wie es geschieht: „Du ziehst deinen Pflug über den Acker. Auf einmal geht es nicht weiter. Der Pflug stößt auf etwas Hartes und bleibt hängen, bestimmt ein großer Stein. Der muss weg. Also nimmst du die Schaufel und gräbst. Ja, da ist was. Noch ein paar Schaufeln Erde, dann siehst du: Oh, ein Krug aus Ton. Weiter schaufeln, dann kannst du ihn bewegen, rüttelst ihn frei, hebst ihn hoch – ist der schwer, dieser Krug! –  du stellst ihn neben das Loch und kratzt, bis er sich er sich öffnen lässt, und da: Silbermünzen! Ein ganzer Krug voll Silber! Was für ein Fund! Was für ein Glück!“ So stellen sie sich einen Schatz vor.
Ob Jesus so einen Schatz meint? Aber Jesus ist ja genauso arm wie sie selbst.   Der hat keinen Krug voll Silber oder Gold.
„Was für einen Schatz meinst du, Jesus? Was ist so kostbar, dass einer alles dafür gibt?“
Petrus und Andreas stehen daneben und sagen: „Wir haben ja auch alles gegeben. Unsere Boote haben wir stehen gelassen und sogar unsere Familie zurückgelassen.“
Jesus sagt: „Und was habt ihr gefunden?“
„Dich haben wir gefunden. Oder hast eher du uns gefunden?“
Da lacht Jesus: „Und jetzt, seid ihr genauso  arm wie vorher?“
„Nein, reich sind wir.“

Später werden sie Jesus Sohn Gottes und Jesus Christus nennen. Er ist so voller Liebe und Leben. Durch ihn haben sie entdeckt: wir sind kostbar für Gott; wir sind Gottes Kinder.  Gott ist unser guter Vater. Das Himmelreich ist hier, bei Jesus. Niemals mehr wollen sie das verlieren.
Jesus selbst kann auf wunderbare Weise Menschen finden. Jesus entdeckt die Menschen, die sich verstecken und den anderen etwas vormachen, so als ob sie eine Maske tragen. Jesus sieht die Menschen, die sich vor lauter Gier nach Macht oder Erfolg selbst vergessen. Jesus sieht auch die, die sich selbst nichts zutrauen, und die, denen wir nichts Gutes zutrauen. Jesus freut sich über die Menschen, die er findet, und er freut sich über die, die ihn entdecken. Er sagt zu seinen Jüngern: „Auch ihr sollt Menschen finden. Ihr sollt ihnen zeigen, dass Gott sie liebt. So ist das Himmelreich bei euch.“

Der Mann, von dem Jesus erzählt, gibt alles für den Schatz. Wir Christen glauben: Der Glaube an Jesus Christus ist der allergrößte Schatz. Wir haben, entdeckt, wie sehr Gott uns liebt. Das macht uns glücklich und frei. Nie wollen wir diesen Schatz verlieren. Es gab Menschen, die sind lieber gestorben als den Glauben aufzugeben. Sie haben wirklich alles gegeben. Gestern vor 494 Jahren starb hier in Kenzingen ein Mann, der für seinen Glauben bestraft wurde. Er hieß Ernst Lauterwald und war Stadtschreiber. In den Jahren 1522 bis 1524 folgten viele in Kenzingen den Lehren Martin Luthers. Sie hatten einen befreienden Glauben gefunden und wollten ihn um keinen Preis wieder verlieren. Dann wurden diese Lutheraner vertrieben und Lauterwald sogar zum Tod verurteilt. Wie gut, dass wir Christen uns heute nicht mehr so streiten!

Ein Mensch findet einen Schatz.
Er ist glücklich. Er gibt alles dafür.
Der Schatz ist Jesus selbst. Er schenkt uns die Liebe Gottes. Glauben und Freiheit finden wir bei ihm.
Diesen Schatz wollen wir niemals verlieren. Wir sind reich, auch und gerade wenn wir viel geben. Amen